Wissenswertes

10 Argumente der Lebensmittelwirtschaft für die EU

1. Handel und Vielfalt

Der EU-Binnenmarkt fördert den freien Warenverkehr und sorgt für eine Vielzahl von Lebensmitteln auf dem Tisch der Verbraucher. Etwa 70 Prozent der Gesamtausfuhren von Lebensmitteln und Getränken aus Deutschland sind für den Binnenmarkt bestimmt. Zudem tragen die intensiven Handelsbeziehungen innerhalb der EU zu einer höheren Diversität und Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln bei.

2. Globale Handelsposition

Die EU ist der weltweit größte Exporteur von Lebensmitteln und Getränken, was ihre Bedeutung als globaler Akteur unterstreicht. Der EU-Binnenmarkt stärkt die Verhandlungsposition gegenüber Drittländern, ermöglicht bessere Handelsabkommen und fördert faire Handelsbedingungen.

3. Standardisierung und Sicherheit

Durch einheitliche Standards im EU-Binnenmarkt, wie z.B. bei der Nährwertkennzeichnung oder den Hygienevorschriften, wird ein hohes Niveau an Lebensmittelsicherheit gewährleistet. Dies schützt die Gesundheit der Bürger und fördert das Vertrauen in EU-Produkte.

4. Resilienz und Versorgungssicherheit

Die EU trägt maßgeblich zur Resilienz der Lieferketten und zur Versorgungssicherheit bei, besonders im Bereich der Lebensmittelverarbeitung. Ein Großteil der für die deutsche Lebensmittelindustrie benötigten Agrarrohstoffe stammt aus dem EU-Binnenmarkt.

5. Kulturelle und regionale Vielfalt

Die EU schützt regionale Spezialitäten und traditionelle Rezepte durch geographische Angaben und Ursprungsbezeichnungen. Dies bewahrt die kulturelle Vielfalt und unterstützt lokale Produzenten.

6. Grenzenlose Vorteile

Die Mitgliedschaft in der EU bringt zahlreiche Vorteile wie den Wegfall von Grenzkontrollen, Zollabfertigungen und Währungswechsel für Bürger und Unternehmen. Dies erleichtert das Reisen, den Handel und den alltäglichen Lebensmitteltransport.

7. Negative Auswirkungen eines Dexit

Der EU-Austritt des Vereinigten Königreichs führte zu signifikanten Einbußen im Handel zwischen dem Vereinigten Königreich und der EU. So sanken die Importe aus dem Vereinigten Königreich nach Deutschland um 41 Prozent. Auch die Exporte von Deutschland in das Vereinigte Königreich reduzierten sich um 19 Prozent. Ein „Dexit“ hätte weitreichende wirtschaftlichen Nachteile für Stabilität und Wachstum.

8. Integration und Unterstützung durch EU-Arbeitsmigration

2016 waren von den rund 300.000 Saisonarbeitskräften in Deutschland 95 Prozent nicht deutscher Herkunft, wobei ein Großteil aus EU-Ländern wie Polen und Rumänien stammte. Diese Zahlen verdeutlichen, wie essentiell die Freizügigkeit von Arbeitnehmern innerhalb der EU für die deutsche Wirtschaft, insbesondere für den Agrarsektor, ist.

9. Wirtschaftsmotor und Beschäftigung

Die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der EU, der 4,6 Millionen Menschen beschäftigt und einen Umsatz von 1,1 Billionen Euro generiert. Als eine der größten verarbeitenden Industrien spielt sie eine zentrale Rolle für die Wirtschaftskraft und Stabilität der EU.

10. Qualität made in Germany

Unsere europäischen Nachbarn konsumieren pro Jahr mehr als 35 Millionen Tonnen deutsche Lebensmittel. Dazu kommen mehr als 10 Mio. Tonnen Erzeugnisse aus Landwirtschaft, Jagd, Fischerei sowie Fischereierzeugnisse. Damit ist die EU heute der wichtigste Handelspartner für die Unternehmen der Ernährungsindustrie. Mehr als jeder 4. Euro Umsatz und damit auch Arbeitsplatz hängt in der deutschen Ernährungsindustrie vom EU-Export ab.

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