Wissenswertes

Die Geschichte der Europäischen Union: Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit auf dem europäischen Kontinent, wirtschaftliches Wachstum, militärische Sicherheit und eine dauerhafte Versöhnung zwischen Frankreich und Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg – diese Ziele standen bei der Gründung der Europäischen Union (EU) im Vordergrund. Heute gilt die EU als politischer und wirtschaftlicher Zusammenschluss von 27 Ländern, die demokratische Werte fördert und zu den mächtigsten Handelsblöcken der Welt zählt.

Die Grundidee bei der Gründung der EU

Die Ursprünge der EU liegen in der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS), die 1950 von sechs Ländern – Belgien, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden und Deutschland – ins Leben gerufen wurde. Diese Gemeinschaft, auch als Montanunion bekannt, etablierte einen Freihandelsbereich für essentielle wirtschaftliche und militärische Ressourcen wie Kohle und Stahl und wurde durch supranationale Institutionen wie eine Hochbehörde, einen Ministerrat, eine gemeinsame Versammlung und einen Gerichtshof verwaltet.

Die Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft aus der EGKS

Nach dem Erfolg des EGKS-Vertrags erweiterten die sechs Gründungsstaaten ihre Kooperation. Am 25. März 1957 unterzeichneten sie die Römischen Verträge, die die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) ins Leben riefen, die ab dem 1. Januar 1958 tätig wurden. Die Unterzeichnung der Römischen Verträge wird oft als die Geburtsstunde der EU betrachtet.

Die Erweiterung der EU

Die EU expandierte kontinuierlich: 1973 traten Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich bei. Es folgten Griechenland (1981), Spanien und Portugal (1986), und schließlich Finnland, Österreich und Schweden 1995. Die größte Erweiterung erlebte die EU 2004 mit dem Beitritt von zehn neuen Ländern. Kroatien folgte als 28. Mitglied im Jahr 2013. Nach dem Austritt des Vereinigten Königreichs 2020 besteht die EU heute aus 27 Mitgliedstaaten.

Der Europäische Wirtschaftsraum (EWR)

Der EWR erweitert die EU-Bestimmungen über den Binnenmarkt auf die EFTA-Länder Island, Liechtenstein und Norwegen. Die Schweiz, obwohl Mitglied der EFTA, ist nicht Teil des EWR.

Die Entwicklung der EU seit den 1990ern

Wichtige Vertragsänderungen wie Maastricht (1992), Amsterdam (1997) und Lissabon (2007) stärkten die institutionellen Strukturen der EU und definierten gemeinsame politische Ziele. Der Maastricht-Vertrag etablierte die Europäische Union und legte die Grundlagen für die gemeinsame Währung und die politische Zusammenarbeit. Der Vertrag von Amsterdam und der Vertrag von Lissabon folgten mit weiteren Reformen.

Die Einführung des Euro 1999 markierte einen bedeutenden Schritt in der europäischen Integration, wobei der Euro anfangs nur für bargeldlose Zahlungen verwendet wurde, bevor er 2002 als Bargeld eingeführt wurde.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Trotz ihrer Erfolge steht die EU vor Herausforderungen wie der Finanzkrise 2008 und dem Brexit. Diese Entwicklungen zeigen die Notwendigkeit für Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Union an veränderte geopolitische und wirtschaftliche Bedingungen.

Bild: Andreas Poznanski auf Pixabay

Mehr Wissenswertes

10 Argumente der Lebensmittelwirtschaft für die EU

Der EU-Binnenmarkt fördert den freien Warenverkehr und sorgt für eine Vielzahl von Lebensmitteln auf dem Tisch der Verbraucher. Etwa 60 Prozent der EU-Ausfuhren von Lebensmitteln und Getränken ......

Das sind die Unterschiede zwischen Mitgliedern der EU, der EFTA und dem EWR

Die Unterschiede zwischen EU-Mitgliedschaft und Mitgliedschaft bei EFTA und dem EWR: Deutschland, Norwegen und die Schweiz im Vergleich. ...